Sup!
Die Kommentare meiner lieben Mitmenschen waren nicht von schlechten Eltern. "Stell' dich nicht so an, du bist schwanger und nicht krank!" war da das mildeste.
Ich glaube wirklick nicht, dass man dergleichen in unserem schönen Deutschland oft hören wird.
Vielleicht nicht im Wortlaut, die Aussage findet sich aber wieder und das oft genug. Ich erinnere mich noch gut an eine lautstarke Meinungsäußerung eines Mannes, weil ich -ich war hochschwanger- beim Fleischer vor ihm bedient wurde, obwohl ich nach ihm kam. Da fielen ähnliche Worte. Dieses Erlebnis war übrigens kein Einzelfall.
Natürlich glaube ich, daß sowas vorkommt - das sind eben Arschlöcher. Ist das jetzt die Rechtfertigung dafür, daß Männer zum Bund müssen, und Frauen nichts zu tun brauchen, wenn sie nicht wollen?
Nun ja, auch Männer können (und tun) Kinder aufziehen.
Ja das stimmt und warum tun sie es nicht? Warum nehmen nicht 50% aller Väter den Erziehungsurlaub?
Ich weiß es nicht. Ich würde es machen. Ist das jetzt die Rechtfertigung dafür, daß Männer zum Bund müssen und Frauen nichts zu tun brauchen, wenn sie nicht wollen?
In erster Linie sicher auch deshalb, weil es sich keine Familie leisten kann auf den höheren Verdienst zu verzichten. Aber auch bei gleichem Verdienst ist es doch eher die Frau, die zuhause bleibt.
Ist das nicht das Problem jeder einzelnen Familie? Kommt das zuhause-bleiben nicht evtl. dem Naturell einer Mutter näher? Könnte das der Grund sein? Und ist das im übrigen die Rechtfertigung dafür, daß Männer zum Bund müssen, und Frauen nichts zu tun brauchen, wenn sie nicht wollen?
Das trifft es sehr gut: du hast die Möglichkeit sie zu bekommen, must aber nicht.
Wenn ich dieses Argument höre und lese, gerate ich regelmäßig in Wut. Dieses Totschlagargument ist frauenverachtend ohne gleichen.
Das ist kein Totschlagargument, sondern die Wahrheit. Fakt. Es sei denn, Du kannst das Gegenteil beweisen. Und was an der Wahrheit frauenverachtend ist, weisst wohl auch nur Du.
Denn es weißt der Frau die Rolle des Schuldigen zu. Sie ist schuldig wenn sie Kinder bekommt, sie ist aber genauso schuldig, wenn sie keine bekommt oder bekommen will.
<szenario>Alle Frauen der Welt entscheiden sich gegen Kinder.
Wie lange würde es dauern, bis jede dieser Frauen als schuldig hingestellt und zum gebähren gezungen wird?
</szenario>
Ich denke, daß Frauen zu allen Zeiten Kinder bekommen wollen werden. Ich hoffe nur, daß dieser natürliche immanente Drang nach Reproduktion sowohl bei Männern als auch bei Frauen nicht frauenverachtend ist.
Wenn es um die tatsächliche Leistung der Schwangerschaft ginge, müssten alle Nicht-Gebärenden zur Wehrpflicht. Man kann allerdings schlecht bestrafen, dass man nicht gebärt / gebären kann, also muss die Gebärende zwar während der Geburt gefördert werden, hat aber ansonsten die gleichen Rechte / Pflichten wie jeder andere auch.
Auch hier irrst du. Die Pflichten fangen nach der Schwangerschaft erst an. Pflichten, die sich massiv von denen der Kinderlosen unterscheiden dies gilt insbesondere für alleinstehende Mütter und Väter (die will ich, wenn sie auch in der Minderheit sind nicht ausschließen).
Fakt ist aber, hat man sich für ein Kind entschieden, dann legt man sich definitiv für die nächsten 16-20 Jahre fest. Eine Zeit, in der man immer mehr Pflichten (allerdings auch sehr viel andere Freuden) als die Kinderlosen hat.
Stell' Dir vor, man kann sich auch für 20 Jahre beim Bund verpflichten. Und wie Du selbst sagst: Es ist nicht unbedingt so, daß man keine Freuden hätte, oder?
Ein Kind zu erziehen bedeutet aber auch, dass Pflichten der Kinderlosen wahrgenommen werden. Insbesondere ist dies die Pflicht der Altersversorgung. Denn wer sollte die Rente erarbeiten, wenn nicht die Kinder.
Du sprichst vom Bestrafen der Nicht-Gebärenden besser ausgedrückt, sollte man sagen der Kinderlosen.
Nun meine Lösung wäre eine Kürzung des Rentenanspruches auf Minimalleistung. Gesellschaftliches Engagement könnte dann rentenfördern angerechnet werden, um denen gerecht zu werden, die trotzdem der Gesellschaft dienen.
Ich wäre eher für eine Belohnung der Kinderreichen.
Dieser ganze Thread hatte gestern und tut es noch immer in mir den Eindruck von Futterneid impliziert.
Es entstand nicht der Eindruck gegen die Wehrpflicht zu sein, sondern es entstand ganz klar der Eindruck bei mir:
"Mann wird benachteiligt, also haben Frauen gefälligst auch benachteiligt zu sein.
Frau darf auf keinen Fall einen Vorteil haben."
Überspitzt gesagt, wenn einer Vorteile zu haben hat, dann der Mann.
Blödsinn.
Hier ist besonders dieser Satz interessant:
<cite>
Am meisten leidet die öffentliche Debatte unter Scheuklappen, die sich daraus ergeben, daß einzelne Gerechtigkeitsfragen isoliert diskutiert werden.
</cite>
Kommt dir das bekannt vor?
Nein. Wir diskutieren in diesem Thread ja mittlerweile mehrere Gerechtigkeitsfragen, weil Du anscheinend nicht einsehen willst, daß der Umstand, daß Männer einen Zwangsdienst leisten müssen, während - auch kinderlose - Frauen dies nicht müssen, eine Ungerechtigkeit darstellt.
Dieser Thread hier hat genau dies getan. Gerechtigkeitsfragen isoliert diskutiert und versucht, die Frauen zu Verlierer zu machen.
Ein Zuwachs an Gerechtigkeit zugunsten der Männer macht die Frauen zum Verlierer?
Ich darf zitieren:
Frau darf auf keinen Fall einen Vorteil haben."
Deine Haltung ist offensichtlich: Mann darf auf gar keinen Fall einen Vorteil haben bzw. Mann darf auf gar keinen Fall irgendwelche Rechte hinzugewinnen, denn die Ungerechtigkeit gegenüber den Männern muß bestehen bleiben, weil sonst die Frauen, die Deiner Meinung nach so benachteiligt sind, relativ gesehen noch benachteiligter sind, wenn eine Benachteiligung der Männer aufgehoben wird.
Leider habe ich Grund zu der Annahme, daß Du auf mein Posting nicht antworten wirst; das sei Dir unbenommen. Ich hoffe, Du nimmst diese Diskussion nicht persönlich - aber ich bin absolut nicht Deiner Meinung, und darum muß ich das auch zum Ausdruck bringen.
Gruesse,
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